Chinesische Medizin – Doping?
Ephedrin als Dopingsubstanz gelistet
Wenn es um sportlichen Wettkampf geht, wird immer wieder diskutiert, ob Arzneimittel der Traditionellen Chinesischen Medizin in die Kategorie des Dopings fallen können, denn diverse Naturstoffe, die auch in der TCM verwendet werden, gelten als leistungssteigernd oder erhöhen die Stresstoleranz. Wie aber sieht die rechtliche Situation aus? Welche Mittel aus dem Bereich der alternativmedizin könnten zu einer bösen Überraschung bei einer Dopingkontrolle führen?
Grundsätzlich gilt: TCM, Homöopathische (Urtinkturen und Niedrigpotenzen), oder andere alternativmedizinische Produkte, die verbotene Wirkstoffe enthalten, sind im Sport verboten.
ma huang verboten, Vorsicht bei ban xia
Fakt ist, dass Ephedra (ma huang) aufgrund des enthaltenen Stimulans Ephedrin gemäss der aktuellen Dopingliste im Wettkampf verboten ist. Pinellia ternata (ban xia), Nux vomica (ma qian zi / Strychni Semen) und Ignatia enthalten gemäss Auskunft der Antidoping Schweiz ebenfalls verbotene Stimulanzien.
Bei Pinellia ternata (ban xia) ist unklar, ob die enthaltene Menge an ephedrinähnlichen Substanzen überhaupt zu einer positiven Dopingkontrolle führen können. Ignatia und Nux vomica führt LIAN nicht im Sortiment. Diese beiden Mittel sind jedoch in der Homöopathie oft verwendete Mittel.
Erwähnt werden von der Antidoping-Stelle auch die Produkte Citrus aurantii (zhi qiao), Citrus reticulata (chen pi) und Evodia rutaecarpa (wu zhu yu), denn diese enthalten Synephrin, das chemisch und pharmakologisch mit dem Ephedrin verwandt ist. Synephrin, wie auch Koffein, Nikotin, Tabak, und weitere Stoffe sind im Doping Überwachungsprogramm 2017 aufgeführt, sind aber nicht verboten.
Antidoping Schweiz «Einige Erkältungsmittel enthalten ephedrinartige Wirkstoffe. Solche Arzneimittel sollten deshalb 48 Stunden vor einem Wettkampf abgesetzt oder durch im Wettkampf erlaubte Arzneimittel ersetzt werden.»
Sogar bei homöopathischen Mitteln ist Vorsicht geboten. «Urtinkturen oder Niedrigpotenzen, welche beispielsweise Ephedra enthalten, sind im Wettkampf verboten.»
Gemäss dem aktuellen Wissensstand steht, abgesehen von ma huang und ban xia das ganze LIAN TCM-Arzneimittelsortiment zur Verfügung, um Leistungs-Sportlerinnen und Sportler während des Wettkampfes optimal zu unterstützen.
Achtung bei nicht geprüften Produkten
Vorsicht geboten ist allerdings bei illegalen oder nicht geprüften Substanzen/Produkten, die über unklare Quellen bezogen werden. Oft enthalten TCM-Produkte, welche zur Leistungssteigerungen im Internet angeboten werden, deklariert oder versteckt Ephedrin oder andere leistungssteigernde Stoffe.
Beispielsweise veröffentlichte 2008 die chinesische "State Food and Drug Administration (SFDA)" eine Liste von auf dem Markt befindlichen TCM Mitteln von denen bekannt wurde, dass sie Stimulantien oder andere Dopingsubstanzen enthielten. In über tausend TCM Mitteln wurden Dopingsubstanzen analytisch festgestellt. Während einige dieser Substanzen wie Ephedrin natürlicherweise in TCM-Kräutern existieren, konnten andere Substanzen wie Prasterone, Hydrochlorothiazide oder Clenbuterol, nur absichtlich beigefügt worden sein.